Jeder kennt sie, (fast) jeder nutzt sie: Emojis sind in zwischenmenschlicher Kommunikation und in sozialen Netzwerken nicht mehr wegzudenken. Höchste Zeit also, sie auch in dein Facebook Marketing zu integrieren!
Erfahre in diesem Artikel unter anderem
- was der Unterschied zwischen Emojis und Emoticons sind
- warum Emojis einen derartigen Erfolgsweg absolviert haben
- inwiefern Emojis die Performance deiner Facebook Ads verbessern können
Wir bieten dir außerdem mit Beispielen für den Einsatz von Emojis Inspiration und schließen mit einer knackigen Zusammenfassung.
First things first:
Was sind Emojis und warum sind sie überall?
Es gibt immer wieder Verwirrungen und Ungenauigkeiten, wenn es um die Abgrenzung der Begriffe Emoji und Emoticon gibt.
Vor dem Emoji war der Emoticon
Emoticons sind Kombinationen aus Satzzeichen, Buchstaben und Sonderzeichen. Ganz klassisch sieht das so “:)” oder so “:-)” aus. Ob mit oder ohne Nase: Das Prinzip der Emoticons ist nicht neu, aus bestehenden Elementen werden meist gesichtsähnliche Kombinationen geschaffen.
Das Emoticon “:-)” wurde in den 80er Jahren offiziell entwickelt, um Ironie in Texten erkenntlich zu machen.
Emojis wurden in den 90er-Jahren in Japan eingeführt und sind im Prinzip kleine Bilder, die sich wie normale Satzzeichen in Texte integrieren lassen.
Emoji ist japanisch und bedeutet “Bildschriftzeichen” – also eine ziemlich treffende Bezeichnung. Seit 2010 sind sie auch hierzulande auf dem Vormarsch, 2011 wurde das Emoji-Keyboard für iPhones eingeführt, Android folgte 2013.
Der Vorteil gegenüber Emoticons liegt auf der Hand: man muss die einzelnen Zeichen nicht erst selbst kombinieren, sondern hat eine (immer größer werdende) Auswahl an vorgefertigten Bildern. Das erlaubt es auch, nicht nur einfache schematische Gesichter darzustellen, sondern zum Beispiel auch Avocados.
Eine Übersicht aller Emojis und wie sie in verschiedenen Betriebssystemen aussehen findest du hier.
Insgesamt gibt es inzwischen 2.666 Emojis (Stand Juni 2017) .
Mit dieser enormen Auswahl an verschiedenen Emojis lassen sich ganze Geschichten erzählen. Tatsächlich ersetzen sie aber nur selten ganze Worte, sondern werden eher ergänzend verwendet.
Sowohl Emoticons als auch Emojis sollen Emotionen vermitteln. Es gibt einen großen tonalen Unterschied zwischen einem reinen “Du bist bescheuert” und einem “Du bist bescheuert”, das mit Zwinker-Emoji verschickt wird.
Emojis auf Facebook
Emojis beschränken sich nicht auf Chaträume und private Nachrichten, sondern sind ein fester Teil unserer Online-Erlebnisse (und Offline-Erlebnisse) geworden. Ja, inzwischen gibt es schon ganze Filme, in denen sie die Protagonisten sind.
Kein Wunder also, dass Emojis auch auf Facebook immer wichtiger werden. Was als normaler Like bzw. “gefällt mir” begonnen hat, kann seit kurzem mit Hilfe von verschiedenen Emojis konkretisiert werden.
Inzwischen kann man sogar auf Kommentare mit der Emoji-Skala reagieren und so direkt zeigen, was man vom Inhalt des Kommentars hält – ganz ohne die eigene Gefühlswelt konkret auszuformulieren.
Seit 2015 kann man bei Instagram Emojis auch in Hashtags verwenden. Sie sind überall, selbst IKEA bietet eigene Emojis an. Chevrolet hat 2016 eine “All-Emoji Press-Release” veröffentlicht.
Insgesamt ist man sich nicht ganz einig: zerstören die Bilder unsere Sprache oder bereichern sie sie? Eine Diskussion, die wir an dieser Stelle getrost ausklammern.
Aus der immer größer werdenden Popularität ergeben sich ein paar Fragen: muss ich Emojis in mein Facebook Marketing integrieren, um Nutzer zu begeistern? Wie wirken sich Emojis auf die Performance meiner Facebook Ads aus? Und: gibt es dabei etwas zu beachten?
Wir nehmen uns genau dieser Fragen an!
Bessere Facebook Ads dank Emojis
Emojis können deine Performance verbessern
Generell gibt es Hinweise darauf, dass Emojis die Click-through-Rate (CTR) erhöhen – also dass mehr Leute auf Anzeigen klicken, wenn in der Ad Emojis vorkommen.
AdEspresso bespricht in diesem Artikel eine Case Study, bei der die gleiche Ad mit nur einem einzigen Emoji eine 241% höhere CTR erreichte als ohne. So beeindruckend diese Zahl ist, zeigte sich die Tendenz auch über längere Zeit hinweg:
Durchschnittlich erreichten die Facebook Posts mit Emojis eine 30-40% höhere CTR und 20% niedrigere Cost-per-Click (CPC) Preise!
Wir haben das selbst geprüft und tatsächlich: die gleiche Ad kam mit Emojis besser an als ohne. Konkret konnten wir durch die Emojis den Cost-per-Lead (CPL) von 1,94€ auf 0,84€ senken!
Allerdings hat sich dieser positive Effekt in CTR und CPC nicht gezeigt. Die Anzeige mit Emojis hatte eine CTR von 1,69, während die klassische Ad eine höhere Rate erzielt hat (2,16). Ähnlich wie in der AdEspresso Case Study hatten unsere Ads mit Emoji einen etwas höheren CPC als die entsprechende Anzeige ohne.
Gleichzeitig war das Engagement bei den Anzeigen mit Emoji höher und insgesamt konnte die Ad mehr Leads und eine höhere Conversion-Rate erzielen.
Es lohnt sich, vor allem mit Blick auf den CPL und Engagement, Emojis in das Facebook Marketing einzubeziehen. Wie positiv die Performance ausfällt hängt insbesondere davon ab, wie gut die verwendeten Emojis zu Zielgruppe und und Produkt passen.
Wir sehen uns ein paar konkrete Ad Beispiele von anderen Unternehmen an:
Die obige Anzeige wurde im Anzeigentext mit einem Diamant-Emoji ergänzt, auch auf der ersten Karte funkelt dazu passend Stern entgegen.
In diesem Fall werden die Emojis nicht benutzt, um Emotionen zu erzeugen (wie es etwa bei einem lachenden Smiley der Fall wäre), sondern um die generelle Stimmung der Ad zu unterstreichen.
Thematisch passen die gewählten Emojis, trotzdem wird ihr Potenzial nicht voll genutzt.
In anderen Anzeigen kann man einen kreativeren Umgang beobachten:
In dieser Anzeige wird mit Reaktions-Emojis darüber abgestimmt, welches das Lieblingsmodell der User ist. Das ist in vielerlei Hinsicht eine gute Idee:
- Der User wird zum Mitmachen motiviert. Das macht Spaß und sorgt für Abwechslung im Facebook Feed. Die Interaktivität steigert deine Sichtbarkeit und, wenn alles gut läuft, auch deine Performance.
- Der User wird zum Fürsprecher deiner Marke. In der Anzeige geht es dezidiert um Lieblingsmodelle, die Reaktionen sind also nichts anderes als Social Proof für das Produkt.
- Es werden positive Assoziationen zum Produkt geweckt. Der Nutzer erinnert sich selbst wieder daran, dass er das Produkt toll findet und vielleicht sogar, warum er so überzeugt davon ist.
Es gibt leider kein Patentrezept dafür, wie deine Emoji-Anzeigen wirklich erfolgreich werden, ein paar grundsätzliche Dinge gibt es trotzdem zu beachten:
Funktionieren Emojis überall gleich?
Man könnte meinen, dass Emojis universal gültig sind – also dass Menschen am anderen Ende der Welt und in anderen Kulturkreisen die Ideogramme gleich interpretieren, wie hierzulande. Schließlich werden einfache Gegenstände oder Gemütsregungen abgebildet.
Ganz so einfach ist es aber nicht. Selbst bei den allgemeinen Gefühlen gibt es kleine aber feine Unterschiede:
Was bedeutet zum Beispiel dieser Emoji?
In Deutschland würden die meisten Nutzer sagen, dass er Wut ausdrückt. In Japan steht bei der Interpretation weniger die Wut im Vordergrund, sondern eher, dass der Verfasser beleidigt ist und schmollt.
Emojis sind je nach Region unterschiedlich beliebt
Welche Emojis sich in welchen Regionen besonders großer Beliebtheit erfreuen und welche Emojis insgesamt am häufigsten benutzt werden, kannst du dem SwiftKey Emoji Report entnehmen.
Den Daten ist auch zu entnehmen, dass in Deutschland auffallend selten diese Emojis verwendet werden:
Der Report ist von 2015, seitdem wurden unsere Keyboards um viele neue Emojis bereichert und die Daten könnten sich verschoben haben – trotzdem bietet er meiner Meinung nach einige sehr interessante Insights.
An anderer Stelle habe ich bereits eine Studie erwähnt, bei der Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsstruktur des Users und verwendeten Emojis untersucht wurden. Lies den Artikel hier nach.
Zusammenfassung
Von Emojis kann man privat halten was man will, im Marketing sollte man sie aber auf keinen Fall ignorieren. Dafür sind die Hinweise darauf, dass sie tatsächlich CPL, Engagement und Lead-Generierung positiv beeinflussen, zu groß!
Beachten solltest du dabei vor allem, dass die gewählten Emojis zu deiner Zielgruppe und zum Kontext passen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Emojis in deine Facebook Ads zu integrieren. Ganz klassisch kannst du bestimmte Wörter durch den dazugehörigen Emoji ersetzen, oder deinem Text thematisch passende Emojis vor- bzw. nachstellen.
Alternativ kannst du zum Beispiel durch Abstimmungen mit Reaktions-Emojis die User zum Mitmachen anregen.
Es besteht immer noch eine ziemliche Kluft zwischen dem Privatgebrauch von Emojis zum Beispiel in Nachrichten oder Chats und dem Einsatz von Emojis durch Marketer: nur wenige Brands nutzen Emojis. Das ist deine Chance, dich von deiner Konkurrenz abzuheben!
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