Wie du mit Social Proof deine Conversion-Rate nachhaltig erhöhst

Wie kommt es, dass plötzlich auffallend viele Menschen dasselbe Levi’s T-Shirt tragen?

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Soziale Normen beeinflussen unser Kaufverhalten, unseren Modegeschmack und sogar unsere Musikvorlieben – so richtig eingestehen will sich das natürlich keiner.

Dahinter steckt ein Prinzip, mit dem wir uns durch den Alltag jonglieren und das auch für Online Marketing eine beachtliche Rolle spielt: Social Proof.

Lerne in diesem Artikel, was Social Proof ist, welche Arten von Social Proof es gibt und wie du den Effekt am besten für dein Online Marketing nutzt.

Schritt für Schritt Experte werden

Zuerst charakterisieren wir Social Proof, beleuchten wie und warum Social Proof so effektiv ist. Dann werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten, die online besonders wichtig sind:

  1. Reviews und Nutzerbewertungen
  2. Die Weisheit der Masse & Social Proof auf Facebook
  3. Prominente Testimonials
  4. Experten und Qualitätssiegel

Im Anschluss sehen wir uns Social Proof in der Praxis an und geben Tipps, mit denen du schnell und nachhaltig Social Proof in dein Online Marketing einbauen kannst.

Dich erwarten spannende und praxisnahe Beispiele!

Ein universelles Phänomen: Social Proof

Wir orientieren uns an anderen und richten unsere Vorlieben und Kaufentscheidungen nach ihnen aus. Das passiert im Alltag ziemlich oft, zum Beispiel wenn wir uns bei der Eisdiele anstellen, vor der eine lange Schlange ist, weil wir uns sicher sind: “Hier ist das Eis besonders lecker”.

Was ist Social Proof?

Dahinter steckt ein Prinzip, das in der Werbung schon länger eingesetzt wird und auch im Online Marketing eine immer explizitere Bedeutung erfährt: Social Proof.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Social Proof (dt. soziale Bewährtheit) zu arbeiten, etwa indem man mit Experten, Influencern oder O-Tönen begeisterter Kunden arbeitet. Auch ein “Bekannt aus dem TV” oder “8 von 10 Frauen würden dieses Shampoo ihrer Freundin empfehlen” ist Social Proof.

In dieser Facebook Ad ist das erstgenannte Kaufargument “Bekannt aus ‘Die Höhle der Löwen’”, das hilft nicht nur das Produkt einzuordnen (Habe ich schon mal davon gehört?), sondern ist auch ein Qualitätsmerkmal.

Im Grunde nutzt man die Meinung mehr oder weniger objektiver Dritter, um Nutzer von den eigenen Qualitäten zu überzeugen – sie sind der lebende Beweis dafür, dass das Produkt funktioniert und das Unternehmen vertrauenswürdig ist.

Das ist weitaus glaubwürdiger, als einfach für sich selbst Werbung zu machen, aber dazu später mehr. Zuerst wollen wir herausfinden, warum das Prinzip überhaupt so gut funktioniert:

Wie funktioniert Social Proof?

Durch eine Empfehlung werden wir oft erst auf Produkte aufmerksam. Die Empfehlung muss dabei nicht einmal aktiv abgegeben werden (“Das ist mein neues T-Shirt, es ist besser als alle anderen T-Shirts.”), sondern kann auch passiv erfolgen; zum Beispiel wenn ein Influencer auf mehreren Fotos genau dieses T-Shirt trägt.

Gleichzeitig können positive Kundenmeinungen und Rezensionen bei einem Überangebot, bei dem einen die Entscheidung für oder gegen ein Produkt bereits zu überfordern droht, das Zünglein an der Waage sein.

Im Zweifelsfall wird man sich für das Produkt entscheiden, dass die besten Bewertungen enthält (insofern die anderen Produkte vergleichbare Features mitbringen). Bei vielen ähnlichen Produkten kommt es auf Kleinigkeiten an.

Die Wirkweisen von Social Proof können folgendermaßen zusammengefasst werden:

  1. Schafft Vertrauen in deine Marke bzw. dein Produkt (“Das ist ein gutes Produkt”)
  2. Sorgt für Orientierung, schafft Begehren (“Ich will dieses Produkt auch”)
  3. Ausschlusskriterium bzw. finales Kaufargument

Amazon nutzt verschiedene Formen von Social Proof.

Bisher haben wir nur behauptet, dass Social Proof funktioniert, werfen wir daher einen Blick auf Zahlen, die belegen, wie gut Social Proof funktioniert.

Funktioniert Social Proof wirklich?

Social Proof ist so effektiv, dass es andere Argumente oft in den Schatten stellt. Zum Beispiel wurde getestet, was Menschen am ehesten dazu bringt, ihr Verhalten zu ändern:

  • ein Hinweis, dass sie viel Geld sparen können (Spar-Argument)
  • ein Verweis darauf, dass sie den Ausstoß von Gasen die den Treibhauseffekt vorantreiben maßgeblich verringern können (Umwelt-Argument)
  • das Argument, dass 77% ihrer Nachbarn bereits auf Grüne Energie umgestiegen sind (Social Proof)

Tatsächlich war es die letzte Option, die den größten Einfluss hatte!

Wir sehen uns deshalb die verschiedenen Facetten von Social Proof im Detail an und geben dir wertvolle Tipps für die Praxis. Zuerst besprechen wir Reviews und Nutzerbewertungen, gehen im Speziellen auf Facebook ein, werfen einen Blick auf prominente Testimonials bzw. Influencer, auf Experten und Qualitätssiegel.

Im Anschluss besprechen wir Social Proof in der Praxis und geben dir konkrete Tipps, wie du Social Proof in dein Online Marketing integrieren kannst.

1. Reviews und Nutzerstimmen

Reviews und Nutzerbewertungen werden immer wichtiger, da sie mehr oder weniger omnipräsent sind. 78% der US-Amerikaner lesen Nutzerbewertungen, bevor sie sich voll und ganz für ein Produkt entscheiden!

Die Bewertungen werden nicht nur gelesen und dann wieder vergessen – in dieser Studie wurde herausgefunden, dass 88% Online-Bewertungen genauso vertrauen wie persönlichen Empfehlungen.

Allgemein kann man zwischen Reviews, die Nutzer von sich aus z.B. auf Google abgeben, und Nutzererfahrungen, die man schlussendlich nutzt und etwa auf der eigenen Webseite veröffentlicht, entscheiden.

Wir werfen zuerst einen Blick auf reguläre Reviews:

Das Internet ist voll von Bewertungsmöglichkeiten

Nehmen wir an, du planst deinen nächsten Urlaub. Das Reiseziel steht fest, die Flüge sind gebucht, mental liegst du bereits am Strand – was jetzt noch fehlt ist ein Hotel.

Dieser Schritt ist normalerweise mit viel Recherche verbunden, denn eine Woche des kostbaren Urlaubs in einem schlechten Hotel zu verbringen macht wirklich keinen Spaß. Deshalb recherchierst du wahrscheinlich, was andere Nutzer mit den Hotels für Erfahrungen gemacht haben und entscheidest dich dann für das für dich am besten geeignete Gesamtpaket.

Das geht vielen Menschen so: Hotelbewertungen haben dieser Studie zufolge einen Einfluss auf die Einstellung der Nutzer gegenüber dem Hotel, vor allem wenn es sich um unbekannte Hotels handelt.

Kann man Reviews einfach sich selbst überlassen?

Nein! Im Beispiel oben sieht man sehr schön, dass das Hotel sich für die positive Rückmeldung des Gasts bedankt. Auf Feedback zu reagieren ist vor allem bei negativen Bewertungen wichtig.

Für andere Nutzer ist es nicht nur schön zu sehen, dass dein Unternehmen unfehlbar ist, sondern vor allem, dass der Kunde ernstgenommen und auch bei Problemen und negativen Erfahrungen nicht alleine gelassen wird.

In dieser Studie wurde electronic Word of Mouth (eWOM) als starker Einflussfaktor auf Reputation der Marke und des Produkts dargestellt – eine Beobachtung die meiner Meinung nach nicht nur in diesem konkreten Setting greift, sondern auch darüber hinaus Gültigkeit hat. Es zahlt sich also aus, souverän auf Beschwerden zu reagieren.

Unterm Strich liegt die Nützlichkeit von Nutzerstimmen meiner Meinung nach auf der Hand, gerade wenn es um einen hart umkämpften Markt mit vielen ähnlichen Kaufoptionen geht. Je konkreter die Reviews, desto mehr kann der einzelne Nutzer damit anfangen.

Für Unternehmen und Marken stellt sich damit eine praktische Frage:

Wie komme ich an positive Reviews?

Kunden, die gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht haben, sind dir gegenüber üblicherweise auch positiv gestimmt und bereit, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. Unterschiedliche Bewertungssysteme erfordern verschieden intensives Userengagement.

Bei einem einfachen Rating, bei dem User ohne Anmeldung eine standardisierte Bewertung (etwa 1 bis 5 Sterne) vergeben können, ist der Aufwand für Nutzer denkbar gering. Gleichzeitig könnten auch Nutzer, die das Produkt nicht gekauft haben eine Bewertung abgeben und das Ergebnis verzerren. Jede Methode hat demnach ihre Vor- und Nachteile.

Um Rezensionen und Reviews zu erhalten, sollte man Kunden in erster Linie ermutigen, dir öffentlich ein Feedback zu geben.

Um sicherzustellen, dass die Rezensionen und Reviews hochwertig (d.h. tatsächlich hilfreich) sind, kann man dem Kunden Hilfestellungen geben.

Das geht zum Beispiel, indem du deinem Kunden schon bei der Bitte um seine Meinung konkrete Fragen stellst, die als Inspiration dienen. Das könnte, abhängig von deinem Produkt oder deinem Unternehmen, zum Beispiel sein:

  • Entspricht das Produkt deinen Erwartungen (waren die Produktfotos und die Beschreibung aussagekräftig?)
  • Was hältst du von der Verarbeitung des Produktes?
  • Würdest du nochmal bei uns bestellen?

Gerade wenn du noch nicht viele Kundenstimmen gesammelt hast, macht es manchmal Sinn, den Nutzern einen konkreten Anreiz zu geben, dich zu bewerten.

Zum Beispiel indem du eine kleine Belohnung versprichst:

“Teile deine Erfahrungen mit anderen und gib uns dein Feedback auf unserer Webseite. Dabei winkt dir die Chance, einen 10€ Gutschein für unseren Shop zu gewinnen.”

Das gleiche gilt übrigens auch für Weiterempfehlungen. Mit besonderen Prämien für Empfehlungen kannst du neue Kunden gewinnen und deine Beziehung zu Bestandskunden festigen.

Indem sie bei ihren Freunden Werbung für dich machen, werden sie zu deinen “Fürsprechern” und verinnerlichen die Kaufargumente selbst nochmal. Win-Win!

Bisher ging es vor allem darum, überhaupt Reviews zu bekommen und auf negatives Feedback zu reagieren. Positive Erfahrungen dienen für andere als Kaufargument, deshalb solltest du sie aktiv sichtbar machen:

Wie kann man positive Reviews für sich nutzen?

Auf Websites lassen sich Kundenstimmen und Bewertungen sehr gut als Zitate einbauen. Wir haben das auf unserer Webseite zum Beispiel so gemacht:

Eine eigene Kategorie auf deiner Webseite, in der Reviews gesammelt und präsentiert werden, ist dafür nur in manchen Fällen sinnvoll – etwa wenn es sich um ein neuartiges Produkt handelt, das Nutzer schlecht einschätzen können.

Wichtig ist auf alle Fälle, dass das Zitat konkret ist und bestenfalls von relativ genauen Personenangaben begleitet wird.

Ein Foto, Name und gegebenenfalls die berufliche Position des Testimonials machen das gesamte Zitat glaubwürdiger. Im Falle von angesehen Personen oder Personen, die bei großen Unternehmen arbeiten, wird zusätzlich Vertrauen aufgebaut.

Was sollte ich bei Kundenbewertungen beachten?

Grundsätzlich solltest du Nutzerbewertungen als Chance für Verbesserung sehen. Um wirklich Lehren aus dem Feedback der Nutzer zu ziehen, ist es unerlässlich Bewertungen deines Unternehmens oder Produkts zu tracken und darauf zu reagieren.

Bei einer negativen Bewertung lohnt es sich, nachzuhaken. Dass du dir auch negatives Feedback zu Herzen nimmst, wird Nutzer, die zufällig über die negative Bewertung stolpern, unter Umständen doch von dir überzeugen. Mehr Argumente, proaktiv auf Userbewertungen zuzugehen findest du hier.

Es ist nicht möglich zu kontrollieren, was Kunden online über dich sagen (zum Glück) – aber es ist möglich (und wichtig!) darauf einzugehen, was sie sagen.

Wie du auf Feedback, Kommentare und Bewertungen reagierst liegt in deiner Hand und sagt viel über deine Unternehmenskultur aus. Das kommt auch bei den Usern an.

Du kannst positives Feedback vielfältig für dich nutzen: Wir sehen uns noch eine Anzeige bei AirBnb als Beispiel an. Hier ergänzen ausformulierte Bewertungen von Gästen das Punktesystem.

Ich habe mir letztens eine Unterkunft angeschaut und siehe da. Unter den Fotos der Unterkunft waren Zitate vorheriger Gäste, teilweise sogar mit Bezug zu dem, was man auf dem Foto gesehen hat.

Meiner Meinung nach ein cleverer Zug, da man sich so nicht erst zu den weiter unten auf der Webseite gelegenen Bewertungen scrollen muss, sondern sie direkt und im Kontext, kurz und knackig präsentiert bekommt.

Es kann sich also lohnen, nicht nur vorgegebene Formate zu nutzen, sondern auch ein bisschen kreativ zu werden, aber dazu später mehr.

Online funktioniert das Prinzip von Social Proof via Nutzerbewertungen besonders gut, vor allem auf Facebook spielt das Phänomen eine große Rolle. Wir sehen uns an warum:

2. Die Weisheit der Masse

Wir denken nochmal zurück an die anfangs erwähnte Schlange vor der besten Eisdiele oder Aufkleber wie “Deutschlands meistgekaufte Wimperntusche”. Die Schlange ist Beweis dafür, wie gut das Eis ist – es sich lohnt dafür ein paar Minuten zu warten.

Der Aufkleber signalisiert: So viele Menschen können nicht falsch liegen! Bei beiden Beispielen ist der entscheidende Faktor die schiere Masse an Menschen, die sich für das Produkt entschieden hat.

Online lässt sich diese “Weisheit der Massen”, die ein Produkt besonders attraktiv machen, zum Beispiel daran ablesen, wie viele Likes es hat.

Ein anderer Hinweis kann zum Beispiel sein, dass ein Artikel besonders häufig geteilt wurde, dazu aber gleich mehr. Erst sehen wir uns den Spezialfall Facebook an.

Facebook ist auf Social Proof aufgebaut

Facebook hat das Social-Proof-System in seinen Grundfunktionen verankert. Mit Likes kann man sofort einordnen wie erfolgreich, glaubwürdig oder beliebt ein Beitrag ist.

Indem wir mit unseren Freunden vernetzt sind sehen wir automatisch, wenn sie etwas liken (insofern der Algorithmus es uns ausspielt) und werden direkt auf Unternehmen, Produkte oder Seiten aufmerksam.

Ganz Facebook ist also so aufgebaut, dass wir Empfehlungen unserer Freunde sehen – ihre Handlungen bestimmen zu einem großen Teil, wie unser Newsfeed aussieht.

Gleichzeitig beinhaltet der Like in den meisten Fäll eine Wertung, das macht uns die Einordnung leichter und wirkt (zumindest indirekt) wie eine Empfehlung.

Allein die Anzahl der Fans deiner Seite auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken ist schon ein Hinweis darauf, wie beliebt dein Unternehmen ist – und je beliebter es ist, desto erstrebenswerter ist es, auch Teil dieser Fan-Community zu werden.

Auf unserer Facebook Seite steht (wie auch bei anderen Unternehmensseiten) die Anzahl unserer Fans und Abonnenten. Außerdem wird angezeigt, wer der Freunde mit der Seite verbunden ist und sie bereits liket.

Selbst bei kleinen Gruppenvorschlägen sieht man sofort, wie viele Freunde und welche Freunde Mitglied sind. So kann man spontan einschätzen, wie relevant die Gruppe für einen persönlich ist.

Außerdem bietet das Bewertungssystem (0-5 Sterne), genau wie die Kommentare, zusätzlich Orientierung.

Auf Facebook lohnt es sich, selbst aktiv zu werden und die Bewertungen nicht einfach nur stehen zu lassen, sondern zu nutzen. Das funktioniert besonders gut mit Facebook Ads:

Wie nutze ich Social Proof aktiv auf Facebook?

Entweder kannst du in deinen Anzeigen direkt Stimmen von Kunden veröffentlichen oder zeigen, wie Personen dein Produkt verwenden. Allein das Vorführen deines Produkts z.B. in einer ansprechenden Video Ad kann schon als Beweis gesehen werden, dass es hält was es verspricht.

Das Zitat eines Users ist in diese Facebook Werbeanzeige eingebettet.

Generell gilt auf Facebook das gleiche, wie bei den Nutzerbewertungen allgemein: reagiere auf Reviews und nimm negative Kritik an. Im Zweifelsfall ist eine Entschuldigung mehr wert, als eine defensive, unkooperative Reaktion auf einen verärgerten Kunden.

Wir werfen einen Blick auf prominente Testimonials und wie sie Social Proof schaffen:

3. Prominenz: der Glamourfaktor

Viele Unternehmen arbeiten mit Stars und prominenten Personen zusammen, um Kunden für sich zu gewinnen.

Diese Testimonials sind im Idealfall der Zielgruppe nicht nur bekannt, sondern werden von ihr auch geschätzt. Die Prominenz soll Aufmerksamkeit erzeugen und die Glaubwürdigkeit der Werbebotschaft erhöhen.

Wir sehen uns die Funktionen der prominenten Testimonials im Detail an:

Funktionen von prominenten Testimonials

Im ersten Schritt hilft ein bekanntes Gesicht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Status bzw. Prominenz ist nicht umsonst ein sogenannter “Nachrichtenfaktor”.

Darüber hinaus stehen das Vermitteln von Glaubwürdigkeit und Vertrauen im Mittelpunkt. Es kommt darüber hinaus zu einem Imagetransfer von Testimonial zu Marke. Dabei werden Eigenschaften des Testimonials (Attraktivität, Humor etc.) auf das Produkt übertragen.

Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten Halo-Effekt, bei dem einzelne Merkmale (in diesem Fall des Testimonials) andere unbekannte Merkmale (des Produkts) überstrahlt und ihm so idealerweise zu einem aufpolierten Image verhelfen kann.

Bestenfalls schafft es die Kampagne außerdem, Authentizität zu vermitteln. Das ist vor allem bei der Arbeit mit Influencern, deren Erfolg beinah ausschließlich auf ihre Reichweite in sozialen Netzwerken zurückzuführen ist, ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Meist sind Kampagnen mit Testimonials für längere Zeit angelegt und bestehen nicht nur aus einer einmaligen Zusammenarbeit. Letztere wäre vermutlich hauptsächlich dafür geeignet, kurzzeitig Aufmerksamkeit zu generieren und nicht in erster Linie Kunden zu gewinnen oder einen Imagetransfer herbeizuführen.

In der obigen Anzeige wird besonders deutlich, dass die Kooperation von Influencern und Unternehmen die Marke dem Nutzer näher bringen soll.

Dabei ist die Identifikation mit dem Influencer besonders wichtig – im obigen Fall kann man sich die schönsten Kleidungsstücke der Bloggerin ergattern. Dadurch kann man ihr ein Stück näher kommen.

Bei der Arbeit mit prominenten Testimonials kann einiges schief gehen – trotzdem ein paar praktische Hinweise:

Was ist bei Testimonials zu beachten?

Ganz egal welche Art von prominentem Testimonial gewählt wird und was genau damit erzielt werden soll, der Fit von Testimonial und Produkt bzw. Marke ist unwahrscheinlich wichtig.

Nur wenn Kampagne und Gesicht zusammenpassen, können Werbebotschaften erfolgreich und authentisch vermittelt werden. Und das ist für beide Seiten wichtig – ansonsten ist die Glaubwürdigkeit einfach nicht mehr gegeben und der Schuss kann nach hinten losgehen.

Eine meiner Meinung nach wirklich unglaubwürdige Instagram-Kampagne kannst du dir unter dem Hashtag #coralliebtdeinekleidung ansehen.

Das Problem im obigen Beispiel ist nicht etwa eine fehlende Kennzeichnung (in vielen Fällen ein großes Problem!), sondern ein vollkommen konstruiertes Foto, das einen mit vielen Fragen alleine lässt. Die offensichtlichste: Warum?

Die ganze Kampagne hat viel negative Presse erhalten und ist in meinen Augen ein Negativbeispiel für die Kooperation von Marke und Influencer.

Hier noch ein Beispiel, das meiner Meinung nach besser funktioniert.

In diesem Beitrag ist der Verwendungszusammenhang nicht konstruiert, sondern realistisch und nachvollziehbar. Außerdem werden von der Influencerin klare Gründe für die Marke genannt. Insgesamt entsteht dadurch ein authentisches Bild, bei dem durch “*prsample” auch deutlich wird, in welcher Beziehung Marke und Bloggerin stehen.

Wir sehen uns nun eine weitere Möglichkeit an, Social Proof zu erzeugen.

4. Expertenmeinungen und Qualitätssiegel

Wir vertrauen der Meinung unserer Freunde oder Personen, zu denen wir aus welchen Gründen auch immer aufblicken (authentische Influencer z.B.) – gleichzeitig vertrauen wir bestimmten Institutionen oder Experten. Schließlich sollten die sich mit spezifischen Problemen am besten auskennen.

Wir werfen daher zuerst einen Blick auf Qualitätssiegel und formale Bescheinigungen von Qualität und Glaubwürdigkeit:

Siegel

Wir als Konsumenten können uns nicht in allen Bereichen auskennen, geschweige denn überprüfen, ob die Versprechen bestimmter Marken eingehalten werden. Um uns dennoch orientieren zu können, achten wir deshalb auf bestimmte objektive Qualitätsbekundungen.

Dazu zählen z.B. Stiftung Warentest oder zahlreiche verschiedene Bio-Siegel. Mit ihnen wird offiziell bescheinigt, dass das Produkt in einer oder mehreren Kategorien die versprochenen Erwartungen erfüllt.

Auch im Onlinehandel sind Qualitätssiegel im Umlauf, zum Beispiel dass die Zahlungsweise sicher ist und man keine Angst haben muss, Betrügern ins Netz gegangen zu sein.

In jedem Fall erfüllen die verschiedenen Siegel einen Zweck: sie stellen Vertrauen her und besänftigen eventuelle Ängste.

Das ist gerade für online stattfindende Transaktionen wichtig, da hier von vornherein ein größeres Maß an Vertrauen benötigt wird – schließlich kann man Verkäufer und Ware nicht in gleichem Maße begutachten und gibt unter Umständen die eigenen Kreditkartendaten her.

Neben formalen Auszeichnungen wie Siegeln oder auch Branchenpreisen, sind Experten ebenfalls eine Option, den Eindruck von Expertise und Qualität zu vermitteln.

Experten

Eine andere Möglichkeit der Übertragung von Vertrauen ist durch tatsächliche Autoritäts- und Respektspersonen, etwa durch Ärzte, Wissenschaftler oder jeweilige branchenspezifische Experten.

In einem früheren Artikel habe ich in diesem Zusammenhang bereits Dr.Best erwähnt, der sich seit Jahren durch die Kampagnen zieht und die Seriosität und Wirksamkeit des Produktes unterstreicht.

Expertenmeinungen können zum Beispiel auch Reviews in Fachzeitschriften sein. Zitate aus angesehenen Medien oder von angesehenen Branchenexperten haben eine ähnliche Wirkung wie Qualitätssiegel – nicht umsonst sind auf Klappentexten von Büchern gerne Zitate aus wohlgesinnten Reviews bekannter Kollegen.

Ein fiktives Krimi-Beispiel: “Dieses Buch hat alles, was ein guter Krimi braucht. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselnde Unterhaltung und ein furioses Finale, bei dem Ihnen der Atem stocken wird.” Henning Mankell

Was ist bei Expertenmeinungen und Qualitätssiegeln zu beachten?

Ob Qualitätssiegel, Expertenurteil oder beeindruckendes Zitat – der Social Proof sollte in erster Linie der Wahrheit entsprechen. Quantität ist nicht gleich Qualität, konzentriere dich bei diesen professionellen Urteilen eher auf aussagekräftige und hochwertige Stimmen.

Wir sind bis jetzt die verschiedenen Möglichkeiten durchgegangen, mit denen man Social Proof herstellen kann, um Tipps geben zu können, die effektiv dein Online Marketing verbessern können, werfen wir noch einen Blick auf die praktische Anwendung:

Social Proof in der Praxis

Wie genau du in der Praxis Social Proof einsetzt, um dein Unternehmen erfolgreicher zu machen, ist in großem Maße von deiner Ausgangssituation abhängig. Die verschiedenen Möglichkeiten für Social Proof lassen sich natürlich auch kombinieren.

Zum Beispiel kannst du die Nutzererfahrung eines Experten auf deiner Webseite veröffentlichen.

Für den Anfang sollten die Basics stimmen – zeige begeisterte Kunden, gehe auf die Nutzer ein und greife auf Experten zurück. Letztere sind etwa auch besonders renommierte Kunden, mit denen zusammengearbeitet hast. Zeig was du kannst!

Ähnlich wie bei der Kooperation mit prominenten Testimonials kommt es auch hier idealerweise zu einem Imagetransfer.

Wie bereits erwähnt gibt es für die genaue Taktik keine garantierte Erfolgsgarantie, wie die anderen Marketinginstrumente auch sollte dein Social Proof auf dein Gesamtpaket abgestimmt sein.

Auf Webseiten kann es zum Beispiel angemessener sein, wenige Case Studies zu präsentieren und im Detail durchzugehen. Ebenfalls auf der Webseite könnten Preise, die du gewonnen hast oder Qualitätssiegel, die du erlangt hast, gezeigt werden.

Wie bei anderen Bestandteilen deiner Webseite oder deiner Anzeigen gilt auch hier – teste, was funktioniert! Indem du etwa die Testimonials oder Case Studies variierst und monitorst, kannst du herausfinden, welche Geschichten die User bewegt und von dir überzeugt haben.

Auf deiner Facebookseite könnten dann andere Facetten des Social Proof mit Hilfe von Reviews thematisiert werden.

Gerade auf Facebook bietet es sich an, Testimonials und User Cases auszuwählen, die zur jeweiligen Zielgruppe passen. Je ähnlicher sich Social Proof und Nutzer sind, desto eher kann sich der Nutzer mit dem zufriedenen Kunden identifizieren.

Mit diesen Regeln geht nichts mehr schief

Hier noch ein paar konkrete Anstöße:

  • Social Proof ist oft ausschlaggebend, positioniere ihn deshalb zusammen mit bzw. in der Nähe von deinem CTA und scheue dich nicht davor, verschiedene Versionen zu testen.
  • Social Proof ist ein toller Weg, möglichen Sorgen der Nutzer zu begegnen und ihre Vorbehalte zu beseitigen. Frage dich also: was hält Nutzer davon ab, mein Produkt zu kaufen? Und versuche die Antwort mit einem passenden Social Proof zu geben.
  • Bleibe authentisch: Berufe dich auf echte Kunden. Du kannst O-Ton der Kunden im Zweifelsfall umformulieren, aber positive Reviews zu erfinden ist keine gute Idee.
  • Social Proof funktioniert, weil Menschen sich sozial orientieren. Deshalb sind Testimonials mit Name, Foto, evtl. auch Position weitaus wertvoller, als einzelne Satzfragmente (“Markus Müller, 44, Leiter von I-LOVE-INTERNET”). Ein Gesicht neben dem Zitat ist effektiver und zieht außerdem eher Aufmerksamkeit auf sich.

Wir hoffen, dir hat unser Ausflug in die Welt des Social Proof gefallen und Inspiration mitgegeben. Du hast immer noch nicht genug? Mehr Tipps für den Umgang mit Social Proof findest du hier.

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